Schulverweigerung

Kinder und Jugendliche, die den Schulbesuch verweigern, haben meist schon eine lange Entwicklungsphase bis zur Verweigerung durchlebt. Einige zeigen somatische Störungen wie Bauchschmerzen, Kopfschmerzen und Schwindelgefühle, ohne dass eine körperliche Ursache festgemacht werden kann. Panikattacken, ausgeprägte soziale Ängste bis hin zum Versuch, sich das Leben zu nehmen, sind zum Beispiel psychische Störungen, die im Zusammenhang mit Schulverweigerung bzw. -angst auftreten können.
Oftmals erleben sich die Kinder und Jugendlichen als unfähig, dumm, verkehrt und nicht belastbar. Ein Kreislauf von Versagen, Scham, Schuld und möglichen psychosomatischen Symptomen entsteht. 

Wir durchbrechen mit unserem individuellen Angebot den Teufelskreis

Die jungen Menschen erfahren einen an ihren Stärken orientierten Unterricht in Kleingruppen oder im Einzelkontakt zu Lehrern und Lehrerinnnen. Pädagogisch und therapeutisch wird das Lernen intensiv begleitet. Die direkte Rückmeldung über die erbrachte Leistung erfolgt stets wertschätzend und beschreibend. Die jungen Menschen entwickeln wieder ein Zutrauen in ihre eigenen Fähigkeiten, entdecken den Spaß am Lernen und Forschen und erweitern mit jedem Tag in der internen Schule ihre sozialen Kompetenzen.

Was brauchen Kinder und Jugendliche, um eine erfolgreiche Reintegration in die Regelschule zu schaffen? 

1. Soziale Schulreife
Diese zeigt, ob Kinder sich in einem Rahmen mit vielen Personen bewegen und angemessen behaupten können. Hier finden sich bei den meisten Kindern, die bei uns beschult werden, die größten Defizite. Es gilt Pünktlichkeit, Verlässlichkeit, angemessene Regelbeachtung, sozial angemessenes Verhalten bei Streit, bei Misserfolgen und ebenso bei empfundener Ungerechtigkeit zu üben und zu festigen. Schaffen die jungen Menschen dies über mehrere Wochen in der internen Beschulung, wird eine Wiedereingliederung in die Regelschule begonnen. 

2. Ausgleich von Wissensdefiziten und Wissenslücken, die einen altersgerechten Regelschulbesuch verhindern
Nach monate- bis jahrelanger Abwesenheit von einem regulären Schulbesuch fehlen den jungen Menschen die Wissensgrundlagen, um wieder in ihre Klassenstufe eingeschult zu werden. In der internen Beschulung wird zusammen mit den Schulen in Eckernförde ein Wiedereingliederungskonzept erstellt. Dieses beinhaltet die Erfassung des aktuellen Wissensstandes der Kinder und Jugendlichen und einen Lernplan, der vorhandene Wissenslücken schließen soll. In intensivem Kleingruppenunterricht wird jedes Kind individuell an den Wissensstand der Klassenstufe herangeführt, die seinem psychosozialen Alter entspricht. Sind die Lehrplaninhalte gelernt und gefestigt, kann mit einer gelungenen Wiedereingliederung in die Regelschule gerechnet werden.

Externe Schulabschlüsse
Was passiert, wenn Kinder und Jugendliche nicht mehr in eine Regelschule integriert werden können, weil z. B. ihre Regelschulzeit abgelaufen ist und keine Regelschule mehr bereit ist, sie zu beschulen? Oder wenn ein Kind dermaßen abweichende Verhaltensweisen zeigt, dass ein Regelschulbesuch im Klassenverband nicht möglich ist? 

In der Oase können in Zusammenarbeit mit den Regelschulen externe Schulabschlüsse erworben werden.

Wir bereiten Kinder und Jugendliche auf externe Abschlüsse vor – wenn möglich begleitet durch Eckernförder Regelschulen. Jedes Jahr können junge Menschen so einen Haupt- oder Realschulabschluss erlangen, auch wenn es ihnen an sozialen Fähigkeiten für einen Regeschulbesuch mangelt.  

Der Schulabschluss ist für alle jungen Menschen ein Meilenstein für ihre erfolgreiche Teilhabe an unserer Gesellschaft.